300 Wilken Ulrich portraetDr. Ulrich Wilken

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Reden (-2019)

Aktuelle Stunde: Homo- und Transphobie auch in Hessen bekämpfen -- Opfer rehabilitieren

Plenarprotokoll 19.05.2016

Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir sind uns bei diesem Thema im Hessischen Landtag selten einig. Deswegen ist es als Redner, der als Fünfter spricht, schwierig, etwas zu sagen, was nicht schon gesagt worden ist.

Ich will einmal versuchen, Ihnen den Eindruck zu vermitteln, wie peinlich das alles für jemanden ist, der entweder selbst aus einem queeren Umfeld kommt, oder dem dieses Umfeld sehr gut vertraut ist, und wie langsam das alles geht. Es hat lange gedauert, bis die WHO gerafft hat, dass es keine Krankheit ist. Es hat in der Bundesrepublik lange gedauert, einen verfassungswidrigen Paragrafen abzuschaffen. Es hat lange gedauert, bis wir jetzt zu einer Entschädigung und Rehabilitierung der Opfer dieses Paragrafen kommen. – All das ist aus der Sicht eines queeren Umfeldes der Moderne doch wirklich nur unwürdig.

(Beifall bei der LINKEN und bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Ich habe letzte Woche, als wir die Presseerklärung zum Tag der Homophobie herausgegeben haben, gesagt: Der § 175 war ein berüchtigter Strafrechtsparagraf. – Kolleginnen und Genossen haben mich gefragt: Wieso berüchtigt? – Daraufhin habe ich noch einmal erzählt, in welcher Atmosphäre der Begriff „175“ auf einmal genutzt wurde. Ich hab damals eine DKW 175 gefahren. Damit war ich einSchwuler. „175“ stand für Schwulenausgrenzung.

Vieles von dem, was wir als aufgeschlossene Menschen gar nicht mehr wahrnehmen, ist heute leider noch Realität. Der Schulhof ist erwähnt worden; er ist aber nicht der einzige Ort, wo nach wie vor Diskriminierung gegen Homosexuelle, vor allem gegen Schwule, tagtäglich Realität ist. Deswegen ist das Erreichte – das ist die andere Seite der Medaille – hochgradig fragil. Das haben wir nicht nur letzte Woche in Berlin bei der Kundgebung anlässlich des Tages gegen Homophobie erlebt, wo auf einmal wieder in aller Offenheit Hass, Abgrenzung und Pöbelei gegen homo- sexuelle Menschen einfach auf deutschen Straßen Realität waren. Dagegen müssen wir uns weiterhin zur Wehr setzen.

(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Meine Damen und Herren, ich will es auch nicht verschweigen, dieser Hass wird unter anderem durch ein extrem reaktionäres Familienbild, das unter anderem die Partei AfD versucht, wieder hoffähig zu machen, geschürt.

Wir im Hessischen Landtag bleiben dabei: Wie Menschen lieben und wen sie lieben, ist Privatheit und grundgesetzlich geschützt. Wir stellen uns gegen die, die das gefährden. – Ich bedanke mich.

(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

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